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Einmalanlage oder Sparplan?

 

In Deutschland sind derzeit rund 7.000 Publikums-Investmentfonds zum Vertrieb zugelassen. Entsprechend macht es diese große Auswahl Anlegern schwer, die Rosinen herauszupicken. Eine sehr beliebte Methode ist es, rein auf historischen Daten beruhende Performancezahlen zu vergleichen, um hieraus einen Schluss für die Zukunft und damit für die richtige Anlageentscheidung zu treffen. Doch ist hierbei große Vorsicht geboten, da historische Daten keinesfalls Garantien für die Zukunft sein können. So ist es durchaus denkbar, dass ein Fonds, der über eine gewisse Zeit die Performance-Ranglisten in den verschiedenen Medien anführt, durch den immensen Kapitalzufluss neuer Anleger in einen "Anlagenotstand" gerät, d.h. der Fondsmanager zu diesem Zeitpunkt keine vernünftigen und vor allem dem Anlagegrundsatz entsprechenden Anlagemöglichkeiten sieht und zwangsweise in den Ranglisten auf einen der hinteren Plätze verwiesen wird. Besonders gefährlich kann dies bei Investmentfonds werden, die in sehr engen Märkten wie etwa bei sehr klein kapitalisierten Aktiengesellschaften (so genannte Micro Caps) oder z.B. in Entwicklungsländern mit noch geringer Marktkapitalisierung anlegen. Grundsätzlich bestehen bei der Anlage in Investmentfonds mehrere Möglichkeiten: Einmalanlage oder Sparplan. Neben der Auswahl des richtigen Investmentfonds ist auch das Timing (Zeitpunkt der Anlage) von entscheidender Bedeutung. So ist es ratsam, eine Einmalanlage nicht unbedingt auch zu einem einzigen Termin anzulegen, sondern diesen Betrag auf einen längeren Zeitraum aufzuteilen.

 

In folgendem Beispiel sehen Sie einen Vergleich einer Einmalanlage und der Aufteilung in 10 Raten:

 

Anleger A legt 10.000,00 am 01.03.99 in einen Fonds an.

 

Anleger B legt ab dem 01.03.99 in 10 Raten à 1.000,00 in den selben Fonds an, jeweils zu Beginn des Folgemonats.

Ein Rechenbeispiel:

 

 

Datum

 

Preis

 

Anleger A Anteilskauf

 

Anleger B Anteilskauf

01.03.99

 

100

 

100,00

 

10,00

01.04.99

 

98

 

 

10,20

01.05.99

 

95

 

 

10,53

01.06.99

 

92

 

 

10,87

01.07.99

 

90

 

 

11,11

01.08.99

 

93

 

 

10,75

01.09.99

 

95

 

 

10,53

01.10.99

 

95

 

 

10,53

01.11.99

 

97

 

 

10,31

01.12.99

 

102

 

 

9,80

Anteilsbestand nach 10 Monaten

 

 

100,00

 

104,63

Aktueller Preis

 

102

 

10200,00

 

10672,22

 

 

Nach Ablauf der 10 Monate hat

 

- Anleger A immer noch 100 Anteile

- Anleger B, da er bei niedrigen Preisen mehr Anteile, bei höheren Preisen weniger Anteile gekauft hat, 104,63 Anteile.

 

Bei einem dann aktuellen Preis von 102 (Zuwachs um 2%) kann

 

- Anleger A einen Zuwachs seines Vermögens von 200,00 vorweisen

- Anleger B einen Zuwachs seines Vermögens von 672,22 vorweisen

 

Dieses Prinzip, "Cost-Average-Effekt" genannt, lässt sich beliebig in die Zukunft erweitern. So kann man jederzeit davon ausgehen, dass man bei Abschluss eines Sparplanes immer die richtige Entscheidung trifft, nämlich bei hohen Preisen wenig zu kaufen und bei niedrigen Preisen dementsprechend viel zu kaufen. Vorausgesetzt natürlich, dass die Strategie grundsätzlich stimmt.